Verteilte Tableau Server-Installationen mit Hochverfügbarkeit

In diesem Thema werden verschiedene Installationsbereitstellungsarten für Tableau Server beschrieben.

Validierung Ihres Serverbereitstellungsplans

Bevor Sie die Installation einer neuen Tableau Server-Bereitstellung in Ihrem Unternehmen angehen, müssen Sie sorgfältig abwägen, welche Optionen Sie haben. Für die meisten Unternehmen wird Tableau Cloud als Analytiklösung zuverlässiger, leistungsfähiger und kostengünstiger als eine lokal betriebene Bereitstellung von Tableau Server sein. Informationen über die Brauchbarkeit von Tableau Cloud für Ihr Unternehmen finden Sie in dem Blogbeitrag Should I move my analytics to the cloud?(Link wird in neuem Fenster geöffnet) (Sollten wir unsere Analytik in die Cloud verlegen?).

Sie nutzen bereits Tableau Server und möchten zu Tableau Cloud migrieren? Dann lesen Sie das Handbuch für die manuelle Migration nach Tableau Cloud(Link wird in neuem Fenster geöffnet).

Sollten Sie zu dem Ergebnis kommen, dass Sie Tableau Server lokal betreiben müssen, empfehlen wir die folgende Tableau-Bereitstellung, die im Enterprise Deployment Guide(Link wird in neuem Fenster geöffnet) (EDG) beschrieben wird. Das EDG beschreibt eine vollständig getestete und unterstützte, leistungsstarke, skalierbare und sichere Referenzarchitektur, die auf einem mehrstufigen Datennetzwerk basiert. Für die Zukunft planen wir weitere Investitionen in die EDG-Referenzarchitektur, damit neue Features noch einfacher ausgeliefert und Upgrade-Szenarien weiter verbessert werden.

Installationsarten

Die einfachste Art, Tableau Server auszuführen, ist die Installation eines einzelnen Knotens. Bei dieser Art der Installation haben Sie ein voll funktionsfähiges Tableau Server-System, bei dem alle Tableau Services Manager (TSM)- und Tableau Server-Prozesse auf diesem einzelnen Knoten ausgeführt werden. Dies ist jedoch nicht die optimale Art der Verwendung von Tableau Server. Basierend auf den Anforderungen Ihrer Organisation und Ihren Ressourcen können Sie festlegen, wie Tableau installiert wird, indem Sie zusätzliche Hinweise hinzufügen und Tableau für die Hochverfügbarkeit konfigurieren. Ihre Installationsoptionen lauten wie folgt:

  • Installation auf einem einzelnen Knoten: Diese Art von Installation ist geeignet zu Testzwecken, zur Ausführung von Testversionen und für Umgebungen, in denen gelegentliche Ausfallzeiten und Systemverfügbarkeit aufgrund fehlender Redundanz keine Probleme verursachen. Alle Serverprozesse werden auf einem einzigen Computer ausgeführt. Es gibt weniger Redundanz und Sicherheitsmaßnahmen für den Fall, dass es zu Problemen mit einem der Serverprozesse kommt. Des Weiteren müssen Sie sicherstellen, dass der Computer, auf dem Sie Tableau Server installieren, über adäquate Ressourcen verfügt, um die Prozesse und die Anforderungen der Benutzer und Daten bewältigen zu können.

  • Verteilte Installation: Diese Art von Installation wird auch als Installation auf mehreren Knoten bezeichnet und erfordert mehrere Computer, damit Sie Serverprozesse auf diesen verteilten Knoten installieren und ausführen können. Die Verteilung der Serverprozesse auf mehreren Knoten kann die Zuverlässigkeit und Effizienz von Tableau Server erhöhen, da Redundanz und zusätzliche Computerleistung zur Verfügung gestellt wird. Mit der richtigen Konfiguration kann eine verteilte Installation auch einen automatischen Repository-Failover ermöglichen. Weitere Informationen zu Failovern finden Sie unter Repository-Failover.

  • Hochverfügbare (HA-)Installation: Eine HA-Installation von Tableau Server ist eine spezielle Art einer Installation mit mindestens drei Knoten und mehreren Instanzen von wichtigen Prozessen (Repository, Dateispeicher, Daten-Engine (Hyper), Koordinationsdienst und Clientdateidienst) auf verschiedenen Computern. Eine HA-Installation bietet integrierte Redundanz dieser Schlüsselprozesse, einschließlich mehrerer Datenspeicher, und einen automatischen Repository-Failover. Das Ziel besteht darin, die Systemausfallzeit zu minimieren, indem Single Points of Failure beseitigt und die Fehlererkennung mit Failover nach Möglichkeit aktiviert werden.

    Bei einem Ausfall des Anfangsknotens oder wenn ein Knoten, auf dem der Anwendungsserver (VizPortal) ausgeführt wird, nach einem Ausfall wiederhergestellt wird, kann es immer noch zu Ausfallzeiten kommen. Dashboards und Ansichten werden möglicherweise langsamer geladen als erwartet. Je nach Konfiguration und Verwendung Ihres Systems sind Zeitüberschreitungen möglich. Weitere Informationen zum Ausfall des Anfangsknotens finden Sie unten unter Wenn ein Anfangsknoten fehlschlägt.

Der erste Computer, auf dem Sie Tableau installieren (der "Ausgangsknoten"), hat einige einzigartige Eigenschaften. Drei Prozesse werden nur auf dem Ausgangsknoten ausgeführt und können – außer bei einem Ausfall – nicht auf einen anderen Knoten verschoben werden. Dies sind der Lizenzdienst (Lizenzverwaltung), der Aktivierungsdienst und der TSM-Controller (Administration Controller). Tableau Server bietet ein Skript, das die Verschiebung dieser Prozesse auf einen anderen vorhandenen Knoten automatisiert und so den Zugriff auf TSM wie auch die Betriebsbereitschaft von Tableau Server vollständig wiederherstellt.

Der Ausgangsknoten beinhaltet eingangs zwei weitere Prozesse, die jedoch auf zusätzlichen Knoten hinzugefügt bzw. auf zusätzliche Knoten verschoben werden können: CFS (Clientdateidienst) und Koordinationsdienst. Je nachdem, wie Ihre Installation mit CFS und Coordination Service konfiguriert wurde, müssen Sie möglicherweise auch Schritte unternehmen, um diese neu bereitzustellen.

Informationen zum Verschieben des Lizenzdiensts und des TSM-Controllers vom Ausgangsknoten auf einen anderen Knoten finden Sie nachstehend unter Wiederherstellen nach einem Ausfall des Ausgangsknotens.

Externes Repository

Für eine optimale Leistung von Tableau Server empfehlen wir, das Repository auf einem dedizierten Knoten in Ihrer Bereitstellung zu isolieren. Wenn Sie über eine Advanced Management-Lizenz verfügen, sollten Sie erwägen, das Repository in Form einer externen Datenbank auszuführen.

Wenn in Ihrer Organisation Spitzenlasten von mehr als 1.000 VizQL-Sitzungen pro Stunde auftreten, empfehlen wir auch, Tableau Server unter Linux auszuführen. In diesem Szenario beziehen sich VizQL-Sitzungen auf alle Benutzeraktionen, die Visualisierungen aus Tableau Server anzeigen oder generieren.

Weitere Informationen finden Sie unter Externes Repository von Tableau Server(Link wird in neuem Fenster geöffnet).

Voraussetzungen

Bei den nachfolgenden Anweisungen wird vorausgesetzt, dass Ihr Cluster die Angaben unter Verteilte Anforderungen erfüllt.

Alle Knoten in einem Cluster mit mehreren Knoten müssen über denselben Betriebssystemtyp und dieselbe Hauptversion dieses Betriebssystems verfügen. Zum Beispiel, alle Windows Server 2022-Knoten.

Sie können eine Mehrknoteninstanz von Tableau Servers nicht auf einer Kombination aus Linux- und Windows-Knoten installieren.

Lizenzierung

Sie müssen über einen gültigen Tableau Server Produkt Key verfügen. Ihr Lizenztyp kann bestimmen, auf wie vielen Knoten Sie Tableau installieren können. Weitere Informationen zur Lizenzierung finden Sie unter Lizenzierung – Übersicht.

Erstellen einer verteilten Tableau Server-Installation

Befolgen Sie diese allgemeinen Schritte zum Erstellen einer verteilten Tableau Server-Installation:

  1. Beginnen Sie, indem Sie Tableau Server auf Ihrem ersten Knoten installieren.

    Informationen dazu finden Sie unter Installieren und Konfigurieren von Tableau Server.

  2. Erstellen Sie eine Knotenkonfigurationsdatei (bootstrap) auf dem ersten Knoten.

    Informationen dazu finden Sie unter Generieren der Knoten-Bootstrap-Datei.

  3. Installieren Sie Tableau Server auf einem weiteren Knoten mithilfe der Knoten-Bootstrap-Datei.

  4. Konfigurieren Sie Ihren weiteren Knoten mit den Prozessen, die Sie auf dem Knoten ausführen wollen.

  5. Wiederholen Sie die Schritte 3 und 4 für alle weiteren Knoten, die Sie installieren wollen.

  6. Stellen Sie ein neues Koordinationsdienstensemble bereit.

    Weitere Informationen dazu finden Sie unter Bereitstellen eines Koordinationsdienstensembles.

  7. Fügen Sie jedem Knoten, auf dem der Koordinationsdienst ausgeführt wird, den Clientdateidienst hinzu.

    Weitere Informationen finden Sie unter Konfigurieren des Clientdateidiensts.

Erstellen einer hochverfügbaren (HA-)Installation von Tableau Server

Eine hochverfügbare Tableau Server-Installation ist eine spezielle Art einer verteilten Installation, die so gestaltet ist, dass sie Fehler in Schlüsselserverkomponenten ausgleichen kann, ohne dass die vollständige Serverfunktionalität verloren geht. Führen Sie zur Erstellung einer HA-Installation die gleichen Schritte wie bei der Erstellung einer verteilten Bereitstellung aus. Sie müssen jedoch zusätzliche Schritte hinzufügen, um die Bereitstellung hochverfügbar zu machen. Diese zusätzlichen Schritte beinhalten das Hinzufügen von mindestens zwei weiteren Knoten (sodass mindestens drei Knoten im Cluster vorhanden sind), das Hinzufügen einer zweiten Repository-Instanz und von zweiten Daten-Engine-/Dateispeicher-Instanzen, das Hinzufügen weiterer Gateway-Prozesse und das Bereitstellen eines Koordinationsdienstensembles. Sie können auch einen Lastenausgleich zum Aufteilen der Anfragen zwischen den Gateways hinzufügen.

Im Allgemeinen sind dies die Schritte, die Sie zum Erstellen einer hochverfügbaren Tableau Server-Installation ausführen müssen:

  1. Beginnen Sie, indem Sie Tableau Server auf Ihrem ersten Knoten installieren.

    Informationen dazu finden Sie unter Installieren und Konfigurieren von Tableau Server.

  2. Erstellen Sie eine Knotenkonfigurationsdatei (bootstrap) auf dem ersten Knoten.

    Informationen dazu finden Sie unter Generieren der Knoten-Bootstrap-Datei.

  3. Installieren Sie Tableau Server auf mindestens zwei weiteren Knoten mithilfe der Knoten-Bootstrap-Datei.

    Weitere Informationen dazu finden Sie unter Installieren und Initialisieren eines weiteren Knotens.

  4. Konfigurieren Sie jeden weiteren Knoten mit den Prozessen, die Sie auf dem Knoten ausführen wollen. Diese müssen eine zweite Kopie des Tableau Server-Repositorys und eine zweite Kopie der Daten-Engine und des Dateispeichers sowie weitere Gateway-Instanzen beinhalten.

    Weitere Informationen dazu finden Sie unter Konfigurieren eines weiteren Knotens.

  5. Stellen Sie ein Koordinationsdienstensemble bereit.

    Weitere Informationen dazu finden Sie unter Bereitstellen eines Koordinationsdienstensembles.

  6. Fügen Sie jedem Knoten, auf dem der Koordinationsdienst ausgeführt wird, den Clientdateidienst hinzu.

    Weitere Informationen finden Sie unter Konfigurieren des Clientdateidiensts.

  7. (Optional) Konfigurieren Sie einen Lastenausgleich.

    Weitere Informationen finden Sie unter Hinzufügen eines Lastenausgleichs.

Informationen zum Erstellen einer HA-Installation mit drei Knoten finden Sie unter Beispiel: Installieren und Konfigurieren eines HA-Clusters mit drei Knoten.

Wenn ein Anfangsknoten fehlschlägt

Wenn es ein Problem mit dem Anfangsknoten gibt und Sie redundante Prozesse auf Ihren anderen Knoten haben, gibt es keine Garantie, dass Tableau Server weiterhin ausgeführt wird.

  • Tableau Server kann bis zu 72 Stunden nach einem Ausfall des Anfangsknotens weiter ausgeführt werden, bevor sich das Fehlen des Lizenzierungsdienstes auf andere Prozesse auswirkt. Wenn dies der Fall ist, können sich Ihre Benutzer nach dem Ausfall des Anfangsknotens zwar weiterhin anmelden und ihre Inhalte anzeigen und verwenden. Sie können Tableau Server jedoch nicht neu konfigurieren, da Sie keinen Zugriff auf den Administration Controller haben.
  • Wenn Sie eine Version von Tableau Server 2021.4.2 (oder älter) ausführen, die für ATR konfiguriert ist, führen Probleme mit dem Primärknoten dazu, dass alle Serverfunktionen als nicht verfügbar angezeigt werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob auf dem Knoten ein Problem vorliegt oder ob Sie ihn versehentlich gestoppt haben (z. B. um einen Patch auf Systemebene vorzunehmen).

Auch bei Konfiguration mit redundanten Prozessen ist es möglich, dass Tableau Server nach dem Ausfall des Anfangsknotens nicht mehr funktioniert. Dies gilt auch dann, wenn eine Installation für Hochverfügbarkeit konfiguriert ist. Diese beiden singulär laufenden Prozesse auf einen anderen ihrer aktiven Knoten zu verschieben, hat also höchste Priorität. Wenn aus Gründen, die relativ schnell behoben werden können (z. B. aufgrund eines Hardware-Fehlers, den Sie korrigieren können) ein Fehler auf Ihrem Ausgangsknoten auftritt, sollten Sie zunächst versuchen, den Knoten ohne den unten stehenden Vorgang wiederherzustellen.

Wiederherstellen nach einem Ausfall des Ausgangsknotens

Bei einer Tableau Server-Installation beinhaltet der Anfangsknoten zwei Dienste, die nur auf diesem Knoten installiert sind: den Lizenzdienst und den TSM-Controller. Falls es ein Problem mit dem Anfangsknoten gibt, kann Tableau Server möglicherweise nicht mehr weiter ausgeführt werden, selbst wenn die Installation für hohe Verfügbarkeit konfiguriert ist. Um das System nach einem Ausfall des ersten Knotens wiederherzustellen, können Sie den TSM-Controller und den Lizenzdienst auf einen Ihrer bereits konfigurierten Knoten verschieben. Auf diese Weise können Sie das System nach einem Ausfall wiederherstellen, während Sie Ressourcen nutzen, die Sie bereits im Cluster verwenden. Sie müssen keinen ersten Standby-Knoten für den Fall konfigurieren, dass der erste Knoten ausfällt.

Informationen zur Wiederherstellung nach einem Ausfall des Ausgangsknotens finden Sie unter Wiederherstellen nach einem Ausfall des Ausgangsknotens.

Konfigurieren eines Koordinationsdienstensembles auf weiteren Knoten

Durch das Konfigurieren eines Koordinationsdiensts auf mehreren Knoten wird eine zusätzliche Duplizierung von Prozessen bereitgestellt. Dadurch wird die Wahrscheinlichkeit reduziert, dass ein Server aufgrund eines mit den Koordinationsdienstknoten zusammenhängenden Problems ausfällt. Details zum Bereitstellen eines Koordinationsdienstensembles auf Ihrem Cluster finden Sie unter Bereitstellen eines Koordinationsdienstensembles.

Hinzufügen des Clientdateidiensts (CFS) zu Zusatzknoten

Für Tableau Server ist mindestens eine Instanz des Clientdateidiensts (CFS) erforderlich. Durch das Hinzufügen von Zusatzinstanzen des CFS zu anderen Knoten wird eine zusätzliche Duplizierung von Prozessen bereitgestellt. Dadurch wird die Wahrscheinlichkeit reduziert, dass ein Server aufgrund eines mit den CFS-Knoten zusammenhängenden Problems ausfällt. Wir empfehlen, eine CFS-Instanz auf allen Knoten zu konfigurieren, auf denen Sie den Koordinationsdienst bereitstellen. Weitere Details zum Konfigurieren von CFS auf anderen Knoten finden Sie unter Konfigurieren des Clientdateidiensts.

Überprüfung der Tableau Server-Servicelizenz

Bei der Installation von Tableau Server werden mehrere Prozesse installiert. Für einige dieser Prozesse ist eine gültige Tableau Server-Lizenz erforderlich, für andere nicht. Der Teil von Tableau Server, für den eine gültige Tableau Server-Lizenz erforderlich ist, wird als "lizenzierter Prozess" betrachtet.

Wenn ein lizenzierter Prozess startet oder neu gestartet wird, führt der Prozess über den Tableau Server-Lizenzverwaltungsdienst auf dem primären Knoten eine Prüfung durch, um sicherzustellen, dass eine gültige Lizenz vorhanden ist. Wenn die Lizenzverwaltung die Lizenz validiert, ist der Prozess voll funktionsfähig und kann auf Anforderungen von anderen Tableau Server-Prozessen reagieren. Sobald ein lizenzierter Prozess eine Bestätigung von der Lizenzverwaltung erhalten hat, ist für 72 Stunden keine weitere Überprüfung der Lizenz erforderlich bzw. so lange nicht, bis der Prozess neu gestartet wird. Wenn für den Prozess keine Lizenzierung nachgewiesen werden kann (wenn beispielsweise der primäre Knoten nicht verfügbar ist), kann dieser nicht ausgeführt werden, die Überprüfung auf eine gültige Lizenz wird jedoch bis zur Bestätigung einer Lizenz fortgeführt. Um die zuletzt durchgeführte Lizenzüberprüfung anzuzeigen, rufen Sie die Protokolldateien im ProgramData\Tableau\Tableau Server\data\tabsvc\logs\licenseservice-Ordner auf. Weitere Informationen zu lizenzierten Prozessen finden Sie unter Lizenzierte Prozesse.

 

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